Der vorliegende Band beleuchtet eine weitgehend unbekannte Seite von Johannes Brahms, nämlich als Bearbeiter von Werken anderer Komponisten. Zu ausgewählten Klavierliedern Franz Schuberts verfasste Brahms kongeniale Orchesterfassungen, in der Besetzung jeweils der Thematik und dem Tonfall der Vorlage angemessen. So setzt Brahms für das düstere Chorlied „Gruppe aus dem Tartarus“ ein großes Orchester inklusive Posaunen, Trompeten und Pauken ein, hingegen lediglich Streicher und Solo-Horn für das zarte Liebesgedicht „Geheimes“. Der Band umfasst sechs vollständige und vollendete Orchestrierungen sowie im Anhang ein Fragment, das Brahms’ Haushälterin zerrissen aus dem Papierkorb rettete und so der Nachwelt überlieferte. Eine informative Einleitung der Herausgeberin Katrin Eich rundet diesen außergewöhnlichen Band ab.